„Respektlos“: Watzke will „die Mannschaft“ beerdigen
Hans-Joachim Watzke wird ab Mitte Februar dem DFB-Präsidium angehören. Der Geschäftsführer Borussia Dortmunds übernimmt dann die Position des Aufsichtsratschefs der DFL und hat über diesen Posten auch einen Platz im Leitungsgremium des Verbands. Einen Plan für seine neue Rolle hat der 62-Jährige schon jetzt gefasst. Die Bezeichnung „die Mannschaft“ als Name für das deutsche Nationalteam soll der Geschichte überantwortet werden. Er wolle dies zumindest anregen, so Watzke im „Spiegel“.
Watzkes Begründung für die Abschaffung von „die Mannschaft“
Watzke empfindet „die Mannschaft“ als Begriff als „respektlos“. Die Bezeichnung sei ihm „zu abgehoben“, erklärt der BVB-Boss. Es würde schließlich viele andere erfolgreiche Mannschaften geben. Der DFB müsse „bodenständiger werden“ und sich wieder „auf die Basis besinnen.“ Es sei in der Vergangenheit „viel zu wenig“ um Fußball gegangen. Der Verband habe sich stattdessen deutlich zu oft mit sich selbst beschäftigt. Konkret für die Nationalmannschaft wünscht sich Watzke, dass diese besser präsentiert werde. Sie müsse „mehr Nähe zeigen.“ Die Verantwortlichen sollten „mehr Sinn für die Wünsche der Fans haben.“
Neu ist der Gedanke der Abschaffung nicht
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Verantwortlicher für die Abschaffung von „die Mannschaft“ als Marketingbegriff für das Nationalteam plädiert. Nach der Horror-WM 2018 gab es eine ganze Reihe entsprechender Stimmen. Damals setzte sich Oliver Bierhoff allerdings noch durch. Der Manager der Nationalmannschaft hatte den Begriff eingeführt und konnte auf eine unabhängige Untersuchung verweisen, die zeigte, dass der Name eine hohe Akzeptanz bei jungen Fans, Frauen und Menschen aus dem Ausland habe. Die 2015 eingeführte Bezeichnung durfte deshalb im Sommer 2018 noch bleiben. Es wird spannend zu sehen, ob sich der Wind diesbezüglich inzwischen möglicherweise gedreht hat.