Also doch: HSV feuert Slomka
Treuebekundungen im Fußball halten beim Hamburger SV in diesen Wochen und Monaten offenbar nicht einmal einen Tag. Am Sonntag hatte Aufsichtsratschef Karl Gernandt noch erklärt, Mirko Slomka würde zu „120 Prozent“ noch Trainer der Hanseaten gegen den FC Bayern München und gegen Borussia Mönchengladbach sein. Nicht einmal 24 Stunden später war der langjährige Hannoveraner kein Trainer mehr.
HSV bestätigt Medienberichte
Den ganzen Montag direkt nach dem Spiel gegen Hannover 96 hatte es Medienberichte gegeben, dass etwas bezüglich Slomka im Busch sei. Dieser leitete allerdings noch das Training des Teams. Klubchef Dietmar Beiersdorfer, der sich eigentlich äußern wollte, lehnte dies aber ab und hatte sich stattdessen mit Gernandt an einen geheimen Ort zurückgezogen. Am Abend bestätigte der Verein dann auch ganz offiziell die Entlassung Slomkas. Beiersdorfer hatte jenen kurz zuvor persönlich darüber informiert, dass es nicht mehr weitergehe.
Tuchel als Wunschnachfolger
Nach dem Trainer ist vor dem Trainer. Bei keinem anderen Verein gilt dieser Satz so sehr wie beim Hamburger SV, der innerhalb eines Jahres inzwischen vier Trainer verschlissen hat. Als Wunschnachfolger für Slomka, der sich immerhin sieben Monate im Amt halten konnte, gilt Thomas Tuchel. Allerdings müssten die Hanseaten für den ehemaligen Mainzer eine Ablöse bezahlen. Dieser ist aber möglicherweise nicht interessiert. Der Stuhl von Jens Keller bei Schalke 04 wackelt beträchtlich. Es ist inzwischen nicht einmal mehr ein Geheimnis, dass Tuchel gerne Coach in Gelsenkirchen wäre. Als Alternative käme auch der momentan arbeitslose Huub Stevens in Betracht, mit dem der HSV schon einmal gute Erfahrungen gemacht hat. Bald wieder auf dem Markt dürfte zudem Felix Magath sein, der beim FC Fulham kurz vor dem Rauswurf steht. Für ihn ist der HSV bekanntlich eine Herzensangelegenheit.